Helfer gesucht!
Rehkitzsuche per Drohne
Ab Mitte Mai beginnt auf den Oberneulander und Borgfelder Wiesen die Heuernte, die mit der Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere zusammenfällt. Da besonders junge, wenige Tage alte Kitze auf naturnahen Wiesenflächen Deckung suchen, haben die Landwirte zum Schutz der Rehkitze die „Rehkitzsuche Wümme“ ins Leben gerufen.
Finanziert mit Spenden und Globalmitteln aus Oberneuland und Borgfeld konnte die „Rehkitzsuche Wümme“ zwei Drohnen mit Wärmebildkameras anschaffen. Weil die Kitze gegen große Erntemaschinen keine Chance haben, werden die Flächen vor der Mahd von ehrenamtlich arbeitenden Rehkitzrettern von oben mit Drohne und Wärmebildkamera abgesucht. Dabei stehen Drohnenpilot und Helfer am Wiesenrand, um die mithilfe der Wärmebildkamera ausgemachten Kitze einzusammeln und auf sicherem Terrain wieder aussetzen zu können.
Da eine Wärmebildkamera die Infrarotenergie des Tieres erkennt, ist deren Einsatz aufgrund der größeren Temperaturdifferenz nur in den frühen Morgenstunden möglich. An Drohnenpiloten mangelt es dem jungen Verein nicht. Gesucht werden aber ehrenamtliche Helfer, die bereit sind, in aller Frühe morgens zwischen vier und fünf Uhr den Drohnenpiloten zur Seite zu stehen. Interessierte können sich bei Karen Haltermann unter Tel. 0151-18026323 anmelden.
Die Hilfe der ehrenamtlichen Rehkitzretter macht es den Landwirten recht leicht, Flächen kitzfrei mähen zu können. Für Landwirte ist der Drohneneinsatz eine gute Lösung. Sind die zur Mahd vorgesehenen Flächen bereits eingespeichert, können die Rehkitzretter auch im Folgejahr auf diese Daten zurückgreifen. Voraussetzung für den Einsatz der Drohnen ist sowohl eine Fluggenehmigung wie auch eine Genehmigung der zuständigen Jäger.
Zusätzlich zu den in Borgfeld und Oberneuland eingesetzten Drohnen arbeitet die „Rehkitzsuche Wümme“ auch mit der „Rehkitzsuche Fischerhude“ zusammen.
Mit den in der Milchtankstelle von Karen und Lüder Haltermann gesammelten Spenden konnten die Fischerhuder Rehkitzretter bei der Anschaffung für Drohne und Wärmebildkamera, die im vierstelligen Bereich liegt, unterstützt werden. In der Spendenbox der Milchtankstelle am Hodenberger Deich kamen 218,12 Euro zusammen.
Auch der Bremische Landwirtschaftsverband organisiert Rehkitzsuchen, viele Ehrenamtliche ließen sich bereits registrieren. Wer den Landwirtschaftsverband bei der Zu-Fuß-Rehkitzsuche unterstützen möchte, kann sich unter https://mensch-natur-landwirtschaft.de/rehkitzsuche-bremen/ registrieren lassen.
Text: Sabine v.d. Decken