Holdheim-Park & Gemeinde-Park
Streifzug durch Oberneulander Parks
Die beiden kleinsten Parkanlagen in Oberneuland wollen wir nicht außer Acht lassen. Das ist zum einen der
Holdheim-Park, zum anderen der Gemeindepark. In beiden kann man sich auf Bänken zu einer Pause niederlassen.
Der Holdheim-Park hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Vor 210 Jahren wurde er von Senator Johann F. Abegg weit weg von der Stadt angelegt. Ein „holdes Heim“ abseits der Alltagsgeschäfte wollte er schaffen. Auf seinem Weg dahin ließ er eine Reihe von Obstbäumen pflanzen. Davon ist nur noch der Name Apfelallee geblieben. Isaak Albert Altmann, ein Landschaftsgestalter, dem Bremen auch die Wallanlagen verdankt, schuf den Park im Stil eines englischen Gartens. 1854 war Georg Gloystein der Besitzer und 15 Jahre später war es Gustav Woldemar Focke. Dieser ließ eine „Grotte“ bauen, eine mit seltenen Pflanzen bestückte Trockenmauer aus Feldsteinen mit einem Erdwall. Die „Grotte“ gibt es heute noch, ebenso das klassizistisch gestaltete Landhaus, einst der Stolz des Parks. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts erlebte der Park zahlreiche Nutzer- und Besitzerwechsel, ein Kinderkrankenhaus, eine Lungenheilanstalt, ein japanisches Internat, die der gesamten Anlage nicht guttaten. Mehrere Jahre lag das Grundstück brach, Teile des Parks waren verwildert, sodass man letztlich erleichtert war, als 2006 ein Bebauungsplan entwickelt wurde, der den Abriss der alten Gebäude und eine Wohnbebauung mit Einfamilienhäusern vorsah. Zum Privatgelände, das nicht betreten werden darf, gehört das Landhaus, das zwar unter Denkmalschutz steht, aber rückseitig erheblich verändert wurde. Übrig blieb ein Teil des Parks zwischen Apfelallee und An den Wühren. Seit 2008 ist er zugänglich. Hier wurde bei der Sanierung besonderer Wert darauf gelegt, den ursprünglichen Parkzustand von 1912 beizubehalten. Einzelne Bäume stammen noch aus den Parkanfängen. Sie geben heute Tieren wie Fledermäusen Unterschlupf. Ein Hügel mit einer Sitzbank lädt zum Ausspannen ein.
Der Gemeindepark
Durch den Gemeindepark geht man oft und gern zu Fuß mitten in Oberneuland von der Mühlenfeldstraße zur Oberneulander Landstraße. Zwischen Ortsamt/Feuerwehr und Grundschule gelegen ist auch er ein Ort unter alten Bäumen, der zum Verweilen einlädt. Mehrere Bänke stehen bereit. 2015 wurde der Park durch den Förderkreis Overnigelant mit Hilfe von Sponsoren saniert. Die städtischen Parks in Oberneuland werden vom Umweltbetrieb Bremen verwaltet. Der Förderkreis Overnigelant aber setzt sich für die Erhaltung dieser Erholungslandschaften ein. Mit großzügiger Unterstützung durch Sponsoren sorgt er für Baumpflanzungen, Sanierung der Wege, neue Bänke und Blumenrabatten. Ohne die Aktivitäten dieses gemeinnützigen Vereins wäre der Umweltbetrieb nicht in der Lage, die stadteigenen Parkanlagen in Oberneuland so zu erhalten, wie sie sich uns darbieten. Eine Tafel im Gemeindepark erinnert an die Tätigkeiten des Vereins und ruft zu Spenden auf.
Text: Eberhard Matzke, Foto: Susanne Wokurka