In Höpkens Ruh & Muhles Park
Streifzug durch Oberneulander Parks
Nach all den Wintermonaten zieht es uns mehr und mehr nach draußen. Das frühe Osterfest in diesem Jahr mag ein guter
Anlass sein, in unseren beiden großen Parkanlagen in Ruhe spazieren zu gehen. Beide liegen nebeneinander, getrennt nur durch die Straße An der Alten Weide.
Der Parkplatz Höpkens Ruh macht den Start einfach.
Was Höpkens Ruh so anziehend macht, sind zweifellos die vielen Teiche. Bereits im vorderen Teil können sich hier die Enten tummeln. Nicht weit davon, direkt am Weg, kommt man unmittelbar zu den „Eremiten-Bäumen“, erkennbar an Seilen und Stahlstützen, mit denen der Lebensraum dieses seltenen Käfers bewahrt werden soll. Den Eremiten, auch Juchtenkäfer genannt, findet man in Oberneuland zum Glück öfters.
Kaum zu übersehen ist der kleine Linnaeus-Obelisk ein Stückchen weiter im Park. Er ist nicht nur dem Naturforscher Carl von Linné gewidmet, auch die Namen der Wissenschaftler Roth, von Haller und von Jacquin sind in Stein gemeißelt. Ganz in der Nähe kann man unter einem Hügel den Eingang zum ehemaligen Keller des Gasthauses entdecken, in dem die Wirte in den warmen Monaten ihr Eis lagerten. Durch eine Allee gelangt man in den hinteren Teil von Höpkens Ruh. Hier erwartet einen eine regelrechte Teichlandschaft mit Zu- und Abflussgräben. Alle Teiche sind künstlich angelegt und werden durch ein sinnreiches System von der Wümme her bewässert. Durch den Aushub beim Anlegen der Teiche wurden gleichzeitig Hügel geschaffen, die einen wunderbaren Blick auf die Wasserwelt gestatten. Das Wasser in den Gräben und Teichen ist ständig in sanfter Bewegung und fließt über das Mittelste Fleet durch die Oberneulander Feldmark schließlich zur Wümme hin wieder ab.
Gleich nebenan: Muhles Park
Muhles Park nebenan hat größere Rasenflächen aufzuweisen, auf denen auch schon mal Herrchen oder Frauchen das Verhalten ihrer Hunde trainieren können. Nicht weit vom Parkplatz An der Alten Weide wartet ein kleiner Kinderspielplatz mit Nestschaukel auf seine Besucher. Ganz am Rande des Parks bietet der Fritz-Meier-Weg als Allee einen weiteren Spaziergang in Richtung zum Hodenberger Deich an. Im Park selbst kann man besonders alte Bäume entdecken. Zahlreiche Bürger und Freunde der beiden Parkanlagen spenden schon seit Jahren neue Bäume, sodass der Bestand immer ergänzt wird. An die Entstehungszeit des Parks erinnern eine steinerne Gartenvase und kleinere Skulpturen, vor allem aber auch weiß gestrichene Bänke und Brückengeländer. Das gilt ebenso für Höpkens Ruh, denn beide Parks entstanden etwa zur gleichen Zeit. Der Bauerngarten nahe dem Parkplatz hat im letzten Jahr leider unter der Gefräßigkeit des Buchsbaumzünslers sehr gelitten. Auf dem Fritz-Meier-Weg kann man bis zur Oberneulander Landstraße gelangen und entdeckt dabei die Kieferknochen eines Wals, eine Miniaturausgabe im Vergleich zu denen in Vegesack. Solche Originalknochen verwittern recht bald, und es fühlt sich so an, als seien diese hier aus Holz nachgearbeitet. Es gibt also viel zu entdecken in den beiden Parks. Viel Spaß bei der Erkundung.
Text: Eberhard Matzke, Foto: Jochen Mönch