„Irgendwo wartet immer Arbeit auf dem Hof“

Über die Schulter geschaut bei Landwirt Jürgen Drewes

Wie mit dem Storchentagebuch wird das Bauerntagebuch zukünftig die Leser monatlich über die in der Landwirtschaft anfallenden Arbeiten auf dem Laufenden halten. Ziel ist es, den Lebensalltag der Bauern etwas näherzubringen und deutlich zu machen, was für die Produktion von Lebensmitteln aus der Region an Arbeit geleistet werden muss.
Laut Statistischem Landesamt bewirtschaften in Bremen 133 land- und forstwirtschaftliche Betriebe eine Fläche von 8.000 Hektar. Das entspricht einem Fünftel der Fläche des Landes Bremen. Etwa 80 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche ist Grünland. Für die Bremer Landwirtschaft und die Stadt Bremen als Grünlandstand-ort spielen daher Weidehaltung, Grünlandbewirtschaftung und Milchviehhaltung eine entscheidende Rolle. In den vergangenen Jahren hat die Zahl der überwiegend familiengeführten landwirtschaftlichen Betriebe allerdings kontinuierlich abgenommen. In Oberneuland gibt es noch knapp 20 landwirtschaftliche Betriebe in Voll- und Nebenerwerb, zu denen auch Pferdepensionsbetriebe zählen.
Während der gesamten Winterzeit steht in tierhaltenden Betrieben die Stallarbeit mit Füttern, Melken, Einstreuen und Ausmisten im Vordergrund. Bis zum 1. März muss zudem der Gehölzschnitt laut Bundesnaturschutzgesetz an Feldrändern abgeschlossen sein. Anfang Februar beginnt je nach Wetterlage das Miststreuen auf Wiesen und die Ausbringung von Gülle. In diesem Jahr aber läuft aufgrund des Hochwassers und der aufgeweichten, nassen Böden alles ein wenig anders. Manche Arbeiten, mutmaßte Jürgen Drewes, könnten sich daher weiter nach hinten ziehen. Ab März/April nehmen die Landwirte Bodenproben, um den Nährstoffgehalt der zu bewirtschaftenden Flächen feststellen zu lassen. Ziel ist es, im Sinne des Naturschutzes, des Pflanzenbedarfs, aber auch für den eigenen Geldbeutel die Düngung so gering wie möglich zu halten und dem aktuellen Nährstoffgehalt der Felder anzupassen.
Bis Februar sollten Reparaturarbeiten auf dem Hof und Wartungsarbeiten am Maschinenpark abgeschlossen sein.

Text und Foto: Sabine v.d. Decken