Keine Schulplätze vorhanden

Städtische Schulen in Oberneuland

Die beiden städtischen Schulen in Oberneuland melden SOS – so könnte man die Ausführungen von Dagmar Sense als Leiterin der Grundschule des Stadtteils und die von Matthias Schupp als Leiter der Oberstufe an der Oberschule Rockwinkel zusammenfassen.

Beide erläuterten im Rahmen der Sitzung des Bildungsausschusses des Beirates Oberneuland die Anwahlzahlen für das kommende Schuljahr.
„Wir werden nicht allen Wünschen der Eltern entsprechen können und wohl auch einigen Geschwisterkindern den Schulwunsch versagen müssen“, so kommentiert Dagmar Sense die aktuelle Situation. „Stellen Sie sich vor, Sie wohnen in der Mühlenfeldstraße und eines ihrer Kinder geht auf unsere Schule und dem anderen steht nur noch ein freier Platz in der Marie-Curie-Schule in Horn-Lehe zur Verfügung“, so Sense. Betroffen von dieser Situation sind auch Familien, die ihr neues Zuhause im Büropark gefunden haben. Ab diesem Sommer wird die Grundschule Oberneuland dreizügig sein. Für den vierten Zug stehe kein Platz zur Verfügung, da die Behörde den „Plan B“ während der Umbaumaßnahme aus Kostengründen nicht gehen will. Damit ist das Aufstellen von Containern mit zusätzlichen Klassenräumen auf dem heutigen Lehrerparkplatz gemeint. Allerdings, so ergab die anschließende Diskussion zu den Umbauplänen der Grundschule, stehen diese bisher unter einem guten Stern. Obwohl erst im Frühjahr nächsten Jahres hätte begonnen werden sollen, so ist jetzt ein Beginn der Arbeiten bereits im Oktober 2023 vorgesehen.

Verunderung über die Behörde
Vergleichbar kritisch sieht die Lage an der Oberschule Rockwinkel aus. Die Zahl der Anwahlen liegt weit über den verfügbaren Kapazitäten. Verwunderung äußerte Matthias Schupp über diesen Zustand, da man in der Behörde eigentlich wissen müsste, wie viele Kinder in den Grundschulen sind und demnach anschließend in die 5. Klassen wechseln möchten. Da die Familien einen Rechtsanspruch auf einen Schulplatz hätten, hatte die Schulbehörde die Schulleitung gebeten, mit den Eltern „sensible Beratungsgespräche“ zu führen, um den Weg in eine andere Schule herbeizuführen.
Als absolut „einmaligen Ausweg“ bietet daher die Oberschule Rockwinkel ab dem kommenden Schuljahr für die Oberstufenschüler, bei denen die Situation identisch mit der Klasse 5 ist, ein zweites Wirtschaftsprofil an. Damit gibt es jetzt fünf Profile, einmal Englisch, zweimal Wirtschaft, einmal Deutsch und ein Biologieprofil.
Fachräume werden im Zuge der „Ausnahmeregelung“ zu Klassenräumen umfunktioniert. Doch dies ist nicht die einzige große Baustelle an der Oberschule. Die Schüler der höheren Klassen – ab Klasse 8 – müssen für ihren Sportunterricht weite Wege auf sich nehmen. Es liege dringender Handlungsbedarf vor, denn einige Klassen „müssten auch mal anderen Sport als Schwimmen machen“, so Schupp. Inzwischen besuchen etwa 1.000 Schüler die Lehranstalt.

Umbaupläne in der Schublade
Die Vertreter des Ausschusses bekräftigten, sich für dieses Thema mit hoher Priorität einzusetzen, da die Umbau- und Ausbaupläne bereits fertig in der „Schublade“ der Behörde lägen. Diese wurden mit dem letzten Ausbau der Schule bereits erstellt.
Ralph Christian Schöttker als stellvertretender Leiter des Ökumenischen Gymnasiums in Oberneuland zeichnete ein sehr viel entspannteres Bild. Ab der fünften Klasse unterrichtet das Kollegium dort in drei Zügen, vielleicht auch in vier. Ab der Klasse sechs wird dann Spanisch als zweite Fremdsprache mit in den Lehrplan aufgenommen. Ab der 10. Klasse werden aus den bisher drei Zügen vier werden und insgesamt würden „gute Kurse“ angeboten werden können.

CB