Metas Kinnerhus hett 90 Kinner
Forschergeist & Kinderlachen
Am 11. Januar öffnete Metas Kinnerhus die Türen – ohne viel Brimborium. Gerade dieses „soft-opening“ gab Kindern und Erziehern die Chance, sich ganz in Ruhe an die neue Umgebung zu gewöhnen.
Nicht ohne Stolz öffnet Imke Breyer-Kück die Tür zu den großzügigen und lichtdurchfluteten Räumen des Metas Kinnerhus. Schon im Entree wartet ein Klavier auf gesellige Stunden. „Das haben wir geschenkt bekommen und bald hängt darüber hoffentlich ein Bild von Meta Rödiger“, sagt die Leiterin des Kindergartens lächelnd. Endlich erfüllt sich hier der Wunsch der Oberneulanderin, schließlich hat Meta Rödiger in ihrem Testament ausdrücklich erwähnt, dass diese Wiese für Kinder sein soll. Jetzt treffen sich die Kids dort nicht nur, wenn der Zirkus oder das Puppentheater kommt, sondern jeden Tag. 90 Kinner sind auf sechs Gruppen aufgeteilt, drei für Null- bis Dreijährige und drei für Drei- bis Sechsjährige.
Die Architektur des Hauses sorgt dafür, dass sich die Großen- und Kleinen nicht im Weg stehen. Zur Straße hin sind Küche und Turnhalle angesiedelt. Die Turnhalle kann so geöffnet werden, dass sie bei Veranstaltungen im Innenhof zur „Aula“ wird. Auf dem Innenhof wartet eine Bühne auf kleine Schauspieler, Sänger und vielleicht sogar Musiker. Die Gruppenräume liegen an großzügigen Spielfluren und verfügen jeweils über einen eigenen Ruheraum und Toilettenbereich, bodentiefe Fenster sorgen für Helligkeit und geben den Blick auf die Außenflächen frei.
Die Kinder werden nach der Reggio-Pädagogik geführt. Kurz gesagt, bedeutet es, dass die Stärken gefördert werden und sich die Kinder frei entfalten sollen. „Hier haben wir Beete geplant, aber ob und wie sie schlussendlich genutzt werden, hängt viel von den Ideen der Kinder ab“, sagt Imke Breyer-Kück. Es steht nicht die Perfektion, alles zu können, im Vordergrund, sondern die Bereitschaft, neugierig zu bleiben, zu forschen und zu entdecken. Dabei werden natürlich trotzdem Grenzen gesetzt und Regeln eingehalten. An der Rockwinkeler Heerstraße sollen die Kinder Natur entdecken, Plattdeutsch lernen und eigene Projekte entwickeln.
Und irgendwann wird das Kinnerhus die Türen öffnen und zur offiziellen Einweihung und Veranstaltungen einladen. „Es ist schon schade, dass wir nicht zeigen können, wie schön wir es hier haben.“
Text und Foto: Antje Scheinert