Neue Grundstücke im Holze

Bauen in Oberneuland II

Viele Jahre war das Haus Im Holze 24 unbewohnt. Nun wurde das Einfamilienhaus im Dezember 2021 abgetragen und das Grundstück mit einem Bauzaun gesichert. Was aufmerksamen „Zaungästen“ sicher schon aufgefallen sein dürfte, ist die Tatsache, dass durch den Abriss des Hauses der Einblick auf ein weiteres Grundstück im dahinterliegenden Bereich frei geworden ist.

Kein Grundstück im herkömmlichen Sinne, sondern vielmehr ein beeindruckendes, parkähnliches Anwesen mit altem Baumbestand. Zuletzt recht verwildert und von hohen Brombeersträuchern überwuchert – ein idealer Aufenthaltsort für Fledermäuse und Rehe sowie Wasservögel und Frösche, die den großen Teich bevölkern konnten.
Ebenso wie das Haus Nr. 24 war auch die Villa auf diesem Grundstück seit Jahrzehnten unbewohnt. Dennoch zeugt sie auch heute noch vom soliden Verständnis für die gutbürgerliche Wohnkultur der ehemaligen Bewohner des Anwesens – der Familie Jürgens.
Die Familie Jürgens betreibt in Bremen in dritter Generation das mittelständische und inhabergeführte Unternehmen Omnilab-Laborzentrum GmbH & Co. KG, das bereits 1935 von Hinrich Jürgens als H. Jürgens GmbH & Co. gegründet wurde. Hinrich Jürgens war es auch, der das Grundstück – das früher über eine Zuwegung vom Barlachweg aus zu erreichen war – bebaute und für sich und seine Familie ein wahres Kleinod schuf. Hier wuchs auch der Sohn Horst Jürgens auf, der Omnilab als Nachfolger seines Vaters weiterführte. Heute wird das Unternehmen vom Enkel des Firmengründers, Joachim Jürgens, geleitet.
Als begeisterter Hobbygärtner und Pflanzenzüchter ließ Hinrich Jürgens auf dem Areal u.a. ein Gewächshaus für die Zucht seiner Rhododendren errichten, die er nicht nur für Pflanzung auf seinem eigenen Grundstück einsetzte, sondern auch als Förderer des Rhododendronparks für die Beete des Parks spendete.
Auf eine weitaus längere Historie des Grundstücks lässt ein Pavillon schließen, der mit seiner offenen Säulenkonstruktion an ein antikes Theater erinnert. Gerne wurden ähnliche Bauten im 18. Jahrhundert auf den Landgütern als lauschiger Rückzugsort oder zur Betrachtung des Sonnenuntergangs errichtet. Dieses wunderschöne Gelände zwischen Barlachweg und Im Holze wird nun nach der Veräußerung, und durch die Beratung des Immobilienunternehmens Robert C. Spies, aus dem „Dornröschenschlaf“ erweckt und mit neuem Leben erfüllt.
Dafür wurde der Bebauungsplan geändert und eine Teilung des Grundstücks ermöglicht. Das 3,5 ha große Gelände wird laut Änderung in fünf bis sechs unterschiedlich große und voll erschlossene Grundstücke aufgeteilt. Die im Laufe der Jahre auf dem Gelände errichteten Gebäude, wie das Wohnhaus, das Gewächshaus sowie diverse Remisen oder Schuppen, sind bereits abgetragen worden.
Der große Teich wird renaturiert, und der schützenswerte Baumbestand sowie unzählige Rhododendren bleiben erhalten. Auch die Pflasterklinker der alten Wegeführung werden aufgenommen und in die neue Straße integriert.
Erhalten bleibt auch der imposante Pavillon – als Reminiszenz an die Geschichte des Areals. Zudem entstehen Gemeinschaftsflächen, Begegnungsorte oder Freiflächen, um dem Charakter eines parkähnlichen Areals gerecht zu werden.
„Das Jürgensche Areal birgt ein hohes Potenzial an Lebens- und Wohnqualität für die neuen Eigentümer. Die Größe der einzelnen Grundstücke wird dafür sorgen, dass bei der Bebauung frei und großzügig geplant werden kann“, erklären Greta Niessner (Kommunikation), Anders Beckmann (Beratung & Verkauf) und Arne Smolla (Beratung & Verkauf) von Robert C. Spies während eines Rundgangs über das Gelände.
Die Zuwegung erfolgt in Zukunft in Form einer Privatstraße, die auf Höhe der ehemaligen Hausnummer Im Holze 24 beginnt und sich danach durch den „Park“ schlängelt. Alle Grundstücke werden mit dem Pkw zu erreichen sein. Die Führung der Privatstraße soll es ermöglichen, dass sich Fahrzeuge ausweichen und problemlos wenden können. Kleine bepflanzte Verkehrsinseln sollen die Wegeführung auflockern sowie zusätzliche Flächen auch Besuchern oder Anlieferfahrzeugen das Parken ermöglichen.

Text und Foto: Meike Müller