Oberneulander Blumenfeld

Auf dem Blumenfeld am Hollerdeich wachsen die Klassiker des Bauerngartens.Seit mehr als 20 Jahren blüht es jeden Sommer am Hollerdeich bunt und prächtig. Dafür sorgen Monika, Catalina und Jürgen Drewes. Bei einem Spaziergang durch die Reihen erzählten sie über Arbeitsteilung, Entspannung, Omablumen und plauderten aus dem Nähkästchen darüber, welche Sommerblumen auf keinen Fall im Bauerngarten fehlen dürfen.
Um das „Arrangement des bunten Farbenteppichs“ kümmerte sich auch in diesem Jahr Catalina Drewes. Sie achtete auf farbliche Harmonie, Ausgewogenheit und ließ kleine Sorten im vorderen Bereich, Blumen mit längeren Stängeln für große Sträuße im hinteren Bereich wachsen. Alle von ihr ausgesuchten Sorten haben stabile Stiele und halten sich lange im Blumenstrauß. Alte, bewährte Sorten und eine bunte Vielfalt liegen ihr am Herzen. Weil in diesem Jahr der „Blauanteil“ auf dem Feld nicht stimmte, entschied sie sich dafür, Kornblumen in ihr Portfolio aufzunehmen. Vor mehr als 25 Jahren startete Familie Drewes ihr „Sommerprojekt“ mit Sonnenblumen. Und auch die wachsen in diesem Jahr auf dem Blumenfeld am Hollerdeich.
Mehr als 1.200 beim Händler bestellte Jungpflanzen setzten Jürgen und Catalina Drewes gemeinsam mit Jannik Kastens im Frühjahr in die mit Pferde- und Stallmist vorbereitete Erde. Dazu kamen noch die von ihnen vorgezogenen Pflanzen. Zu dritt ging ihnen das Pflanzen gut von der Hand, trotzdem brauchten sie eineinhalb Tage, um alles einzupflanzen. „Es spielt so viel zusammen, bis alles klappt“, stellte Monika Drewes fest. In der Anfangszeit des Pflanzenwachstums muss, wenn es nicht regnet, regelmäßig gegossen werden, bestätigten sie. Danach sollten die Pflanzen soweit eingewurzelt sein, dass sie sich selbst versorgen können. Drei Wochen nach der Pflanzung bekamen die kleinen Sommerblumen für gutes Wachstum per Hand noch eine Mineraldüngergabe. Schnecken kamen aus dem nahe gelegenen Graben und machten ein Festmahl an den Jungpflanzen, und auch die Hasen taten etwas für die Gesundheit, erzählte Jürgen Drewes mit Humor.
Damit sich die Sommerblumen gut entwickeln und das Feld ansprechend aussieht, kümmerte sich der Landwirt bei „Hackwetter“ an trockenen Tagen in und zwischen den Reihen darum, dass das Unkraut nicht überhandnahm. Alles in allem ist das Sommerblumenfeld jedes Jahr aufs Neue mit viel Arbeit und überschaubarem Gewinn verbunden. Aber Familie Drewes entschied sich auch dieses Mal dafür, es am Deich wieder blühen zu lassen.
Für Catalina ist es Entspannung pur, nach der Arbeit auf dem Blumenfeld Sträuße für den kleinen Verkaufsstand am Hof zu binden. Hier wie auf dem Feld setzen Jürgen, Monika und Catalina Drewes auf Vertrauen und Ehrlichkeit der Kunden. Dafür dürfen Blumenfreunde jede Blüte selber auswählen und frei entscheiden, wie ihr bunter Sommerblumenstrauß aussehen soll.
Eine bunte Sommerblumenmischung in solch einer Vielfalt ist in kaum einem Blumengeschäft zu finden. In der Region ist das Feld voller bunter Sommerblumen ziemlich einzigartig. Viele der auf dem Blumenfeld angepflanzten Sommerblumen sind Besuchern nur noch aus den Gärten ihrer Großeltern bekannt. Dazu gehört auch die „Omablume“ Bartnelke, die gerade ein Comeback erlebt. Für Catalina muss die Bartnelke unbedingt mit dabei sein, sonst wäre es nicht dasselbe. Auf diese Blume möchte sie in ihrem Sommerblumenfeld auf keinen Fall verzichten. Zinnien, so Jürgen Drewes, gehören zu den absoluten Rennern, denn die gibt es nicht im Blumenladen.
Vor etlichen Jahren nutzten Musiker das Oberneulander Blumenfeld als bunten Hintergrund, um hier ein Musikvideo zu drehen. Natürlich mit ausdrücklicher Erlaubnis von Familie Drewes.
Eine ausführliche Darstellung der Blumen finden Sie in der Ausgabe!

Text und Foto: Sabine v.d. Decken