Siegerplakette für das ÖG
Preis im Bundeswettbewerb
In der letzten Ausgabe wurde bereits berichtet, dass das Ökumenische Gymnasium von der Konferenz der Kultusminister mit einem 1. Preis im Bundeswettbewerb „Jugend forscht Schule“ ausgezeichnet wurde. Die beiden 2. Preise gingen an ein Gymnasium in Regensburg und an eines in Neuenhagen bei Berlin. Die Siegerehrung fand Ende Mai online statt.
Ende Juni endlich konnte Carsten Pieper, der Wettbewerbsleiter des Landes Bremen, dem ÖG die verdiente Plakette überreichen. Als Vertreterin der Senatorin für Kinder und Bildung kam Renate Raschen nach Oberneuland. Draußen im Hof war es möglich, ohne Masken die kleine Feier vonstattengehen zu lassen.
MINT – das Kürzel erinnert den Laien an Minze, an ein erfrischendes Gewürz. Gemeint sind jedoch die Fachgebiete Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Das ÖG bietet in seinen Mauern eine ganzheitliche MINT-Förderung bereits ab der 5. Klasse an, ja man spricht sogar von einer regelrechten MINT-Familie. Die ganz jungen Schüler erschienen daher zum Teil als „Astronauten“ auf dem Schulhof. Besonders herausgehoben wurde die Arbeit des 17-jährigen Jannik Nicolaysen, der mit seinem Beitrag zur Satelliten-Fernerkundung wesentlich zum Gewinn des Preises beitrug. Seit einem dreiviertel Jahr beschäftigte er sich intensiv mit diesem Thema.
In einfachen kurzen Worten beschrieben: Er beobachtete die Erde von Bord eines Satelliten aus. Mit allen positiven und negativen Erscheinungen, die dabei zu sehen waren. Der Pandemie geschuldet, musste er seine Arbeit ausschließlich digital einreichen. Die Luft- und Raumfahrt ist seit Jahren ein Schwerpunkt der Schülerinnen und Schüler des ÖG im Rahmen ihrer Forschungsarbeiten. Die Anwesenheit der Firmen, die in Bremen auf diesen Gebieten erfolgreich arbeiten, legt das nahe. Dennoch möchte Jannik nach seinem Abschluss zunächst eine medizinische Ausbildung antreten und sich später dem Ingenieurwesen widmen.
Drei Lehrende arbeiten als MINT-Beauftragte am Ökumenischen Gymnasium: Dr. Karin Steinecke, Bastian Rudolph und Katja Cullmann. Karin Steinecke erinnerte in ihrer kurzen Ansprache an die kindliche Neugier und den jugendlichen Forschungsgeist, die schon in ihren frühen Jahren Genies wie Emil Erlenmeyer, Alfred Wegener und Albert Einstein keine Ruhe ließen, bis sie zu weltweit bedeutsamen Erkenntnissen gelangten. Katja Cullmann betonte, MINT sei in der Mitte der Schule angekommen, Schüler werden freigestellt, wenn sie an eigenen Ideen arbeiten. Bastian Rudolph bescheinigte den Lernenden besonders viel Eigenenergie, deren Ideen Entdeckungen in der Wissenschaft mit sich bringen können.
Ein Prozent aller Schüler in Bremen nehmen an „Jugend forscht“ teil, weiß der Leiter des Landeswettbewerbs Carsten Pieper zu berichten. Das klingt zunächst einmal wenig, ist jedoch der größte Anteil in der Bundesrepublik. Den zweiten Platz belegt das Flächenland Thüringen mit 0,7 Prozent. Das hebt die Bedeutung Bremens hervor. Die kurzen Wege zu den Forschungsinstituten vor Ort beweisen, dass bremische Gymnasien bei „Jugend forscht“ gut aufgestellt sind.
Text und Foto: Eberhard Matzke