Oberneulander Storchen-Tagebuch 

Tschüss bis zum nächsten Jahr…

Anfang August verabschiedeten sich die drei Jungstörche von Hof Drewes am Hollerdeich. Zwei Wochen später folgten ihnen auch die Altvögel Adrian und Alina in den sonnigen Süden.
Auf Hof Sinning verließen die beiden Jungstörche Anfang August ihr Nest, um in Richtung Winterquartier aufzubrechen. Hinni und Lisbeth blieben zwei Wochen länger in Oberneuland. Für Familie Sinning war es das erste komplette Storchenjahr, in dem sie die Besiedelung des Nests, Brut, Schlupf und das Großwerden der kleinen Störche miterlebten. Als sehr zutraulich beschrieb Lüder Sinning die Jungtiere, die ihn bis auf fünf Meter an sich herankommen ließen.
In der vorletzten Augustwoche war die komplette Storchenfamilie mit Clemens, Clementine und einem Storchenjungen von Hof Sündermann von einem auf den anderen Tag nicht mehr da. Sie schlossen sich, so die Vermutung, einer 30-40-köpfigen Storchengruppe an, die in den Weiden hinter Hof Sündermann rastete.
Auf seinem Weg in das teilweise 10.000 Kilometer entfernte Winterquartier nutzt der Weißstorch warme Winde und legt Tagesetappen von 100 bis 300 Kilometern zurück. Die jungen Störche bleiben die ersten zwei bis vier Jahre im Süden und kehren erst zur ersten Brut in den Norden zurück.

Text und Foto: Sabine von der Decken